Städtebau
Eine Stadt entwickelt sich
Der „neue“ Stuttgarter Hauptbahnhof – Bahnprojekt Stuttgart-Ulm
„S’wird immer wüschter, aber’s paßt zum andre, – meinetwege, machet Sie’s“, sagte Oberbaudirektor Neuffer zum Architekten Paul Bonatz, nachdem dieser immer wieder Änderungen an seinem ursprünglichen Entwurf, den er mit Friedrich E. Scholer im Jahre 1912 gewonnen hatte, vornahm. „umbiculus sueviae“ nannten die Architekten den ursprünglichen Entwurf, den „Nabel Schwabens“! Der Bau wurde in zwei Abschnitten durchgeführt, da der Zugverkehr bis 1922 über das westliche Gelände in die Bolzstrasse führte, wo bereits 1846 der erste Bahnhof entstand, der bereits 20 Jahre später für die reisefreudige Bevölkerung erweitert werden musste. Die eigentliche Bauzeit dauerte von 1914-27, allein schon der erste Weltkrieg verzögerte die anfänglichen Bauarbeiten.
Direkt hinter dem aktuellen Empfangsgebäude, dem Bonatz-Bau, entsteht auf einer Länge von fast 900m der neue Bahnhof, der im Gegensatz zum heutigen Kopfbahnhof, zu einem Durchgangsbahnhof umgebaut wird. Das kann nur funktionieren, durch die Anbindung an einen größtenteils unterirdischen Schienenkreis von ca. 15km Länge. Der Engpass im Einfahrtsbereich wird dadurch beseitigt und in die Leistungsfähigkeit um ca. 30 Prozent erhöht. Der S-Bahn Verkehr wird vom Regional- und Fernverkehr getrennt. Die Gleisflächen werden zu einem zentralen, neuen Stadtteil konvertiert, der bereits von der Stadt gekauft worden ist, der Gemeinderat ist mit der Ausschreibung der Städtebaulichen Planung beschäftigt. Vermutlich wird der neue Bahnhof 2025 in Betrieb genommen.
Es empfiehlt sich ein Rundgang um die Baustelle, der von mir geführt wird. Pläne und umfassendes Bildmaterial sind vorhanden.
Hafenrundfahrt Stuttgart
Zugegebenermaßen ist der Stuttgarter Hafen nicht mit dem Hamburger Hafen vergleichbar, dennoch spielt er für die regionale Wirtschaft und die Versorgung der Landeshauptstadt logistisch eine sehr wichtige Rolle, man denke daran, im Sinne der Nachhaltigkeit, ein Neckarschiff mit 2200 t Beladung ersetzt ca. 80-90 LKW ! Da ich über eine Ausnahmegenehmigung verfüge, können wir, je nach Verkehr und Wochentag, das Be-und Entladen von Schiffen beobachten und es ist mir möglich, relativ dicht an die Kais heranzufahren. Im „Hafenmuseum“ gibt es ein großes Modell, das an Wochentagen besucht werden kann. Auch hier ist ein Rundgang möglich.
Bohnenviertel Stuttgart
Zugegebenermaßen ist diese Bezeichnung für ein kleines Stadtquartier ein etwas sonderbarer Name, jedoch kommt dieser nicht von ungefähr!
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde aus Amerika die Garten- oder Puffbohne eingeführt, die in dem strukturarmen Viertel als zusätzliches Nahrungsmittel sehr willkommen war. Die Bürger pflanzten Bohnengewächse überall an, in Gärten, an Hausfassaden, vor der Stadtmauer und später auch in den Weinbergen. Bohnen überall, also Bohnenviertel, so einfach war das. Der Name war und ist bis heute eine Bezeichnung „im Volksmund“, offiziell gibt es ihn nicht. Das Viertel gehört offiziell zur „Leonhardsvorstadt“, die seit dem 14. die erste Stadterweiterung war, übrigens nach dem Vorbild der ersten Stadterweiterung Prags, wo in der Mitte des 14. Jahrhunderts der Wenzelsplatz angelegt worden war, auf Anordnung Kaiser Karls IV, der seinen Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd damit beauftragt hatte. Da dieser Stadtteil größtenteils Fußgängerzone ist, empfiehlt sich auch hier ein Rundgang.
Stadtklima Stuttgart
Das Stuttgarter Stadtklima unterliegt den gleichen Bedingungen wie alle anderen Gebiete um Stuttgart herum und darüber hinaus. Maßgebend für ein lokales Klima sind die geographische Breite, Höhenlage, Beschaffenheit des Untergrundes, Oberflächengestaltung und Landschaftsveränderungen durch den Menschen. Für Stuttgart als Großstadt ergibt sich allerdings ein wesentlicher Unterschied zu allen anderen Großstädten Deutschlands, die Lage im „Kessel“, mit Höhenunterschieden von mehr als 300m. So ist es kein Wunder, dass die Stadt immer wieder wegen seiner sehr hohen Feinstaubwerte, besonders an der Kreuzung „am Neckartor“ in die Schlagzeilen gerät. Wir können die Stadt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, fahren in die Höhenlagen und Sie erfahren mehr über die grüne Lunge Stuttgarts, Begrünungskonzepte und andere Möglichkeiten, die Frischluftströme zu unterstützen und das Stadtklima nachhaltig zu verbessern.
Bauvorhaben Stuttgart
Zurzeit könnte man sagen, Stuttgart ist eine Stadt der Kräne. Mit Sicherheit sind diese nicht schön. Aber sie weisen darauf hin, dass etwas entsteht, da tut sich etwas und offenbar sind auch finanzielle Mittel vorhanden, um diese Vorhaben zu realisieren. Wenn woanders die Finanzen knapp sind und größere Bauvorhaben oder Investitionen eher auf die lange Bank geschoben werden, gehen in Stuttgart die Bodenpreise konstant nach oben. Die Stadt scheint offenbar so interessant zu sein, dass sich das Engagement auch lohnt. Wir würden einige der bekanntesten Bauvorhaben besuchen oder Sie fragen mich, was Sie interessiert.
- Waren Sie schon im neuen Europaviertel? Wird dieses Viertel seinem Namen gerecht? Kennen Sie die neue Stadtbibliothek?
- Im Stuttgarter Norden werden auf dem ehemaligen Staiger Areal fast 400 städtische Wohnungen gebaut. Nicht weit davon hat die Stadt für ca. 30 Mio. Euro die Wagenhallen, ein besonderes Kulturprojekt, auf Vordermann gebracht.
- Im Westen Stuttgart’s entsteht das Olga-Areal, man spricht von einem „Vorzeigequartier“ mit 220 Wohneinheiten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung.
- 2027, hundert Jahre nach der weltberühmten Werkbundausstellung der Weißenhofsiedlung auf dem Killesberg, wird die Internationale Bauaustellung StadtRegion Stuttgart unter der Leitung des Schweizer Architekten Andreas Hofer aus Zürich stattfinden. Vielleicht Näheres hierzu? Was ist die IBA, wozu eine internationale Bauaustellung ?
Städtebauliche Entwicklung Stuttgart
Angefangen hatte es mit einer kleinen Wasserburg, um ein Gestüt zu schützen, um 950, man sprach von einem „Stuotgarten“, aus dem später das heutige Stuttgart wurde. Im „versumpften“ Nesenbachtal von Höhenzügen umgeben, die sich bis 300m hufeisenförmig um das Stadtzentrum erstrecken. Heute kaum eine Strasse vorhanden, die länger als 500m ohne Steigung ist, die größten Steigungen haben 18%. Kein Wunder, dass es eine Zahn- und eine Standseilbahn gibt, die in den ÖPNV integriert sind. In Stuttgart muss oft terrassiert werden, um überhaupt bauen zu können. Kein Haus darf höher als die Stiftskirche sein, ein „ungeschriebenes Gesetz“, das sich (fast) bis heute gehalten hat.